Arbeit nach Corona neu denken

Fazit ziehen

Corona hat es möglich gemacht: Viele Büroangestellte haben erstmals in ihrem Berufsleben von einem Tag auf den anderen im Homeoffice gearbeitet. Sicherlich hat es in der Anfangszeit das eine oder andere Problem mit der Technik oder der Teamarbeit gegeben, doch in den etwa vier Monaten haben sich auch neue Wege und Routinen gebildet. Für die Unternehmen ergibt sich hier die Chance auf einen Innovationsschub bei den internen Prozessen, die genutzt werden sollten.

Die Fazitrunde

Sobald die Homeoffice-Mitarbeiter wieder im Büro sind, berufen die Vorgesetzten eine Fazitrunde ein. Zunächst sollten sie einen Dank aussprechen für die gute Arbeit und die Bereitschaft der Mitarbeiter, ihren Aufgaben auch unter erschwerten Bedingungen nachgekommen zu sein. Dann eröffnen sie die Diskussion. Die Fragestellungen sollten lauten: Was lief gut im Homeoffice – vielleicht sogar besser als im Büro? Und was lief schlecht an oder funktionierte von zu Hause aus nicht so gut? In dieser Runde sollten alle Mitarbeiter zu Wort kommen und ihre Eindrücke ehrlich aussprechen dürfen. Es werden zwei Listen angelegt, um die Antworten stichwortartig zu erfassen – doppelte Antworten werden gekennzeichnet. Die Vorgesetzten sollten die Aussagen nicht kommentieren, höchstens Verständnisfragen stellen. Kritik wird einfach entgegengenommen.  

Nach der Runde setzen sich die Vorgesetzten zusammen und werten aus, welche Aspekte den Mitarbeitern besonders wichtig waren. Das können sowohl Aussagen zugunsten des Homeoffice („Ich hatte viel mehr Ruhe für Detailarbeit als im Großraumbüro“) als auch kritische Anmerkungen („Die Teamabstimmung war viel schwieriger als vor Ort“, „Die Infrastruktur funktionierte nicht optimal“) sein.

Das eigene Fazit

Sicherlich sind auch den Vorgesetzten Dinge aufgefallen, die in der neuen Situation gut oder weniger gut gelaufen sind. Diese Aspekte sollten ebenfalls zusammengestellt und mit den Listen der Mitarbeitereinschätzungen abgeglichen werden. Vermutlich ergibt sich aus der Summe ein differenziertes Bild – was der eine als besonderes Vertrauen wahrgenommen hat, ist beim anderen als Kommunikationsverweigerung angekommen. Hier lassen sich Missverständnisse ausräumen, aber auch Arbeitsabläufe verbessern.

Praxistipp

Interessante Denkanstöße zur Veränderung der Arbeitswelt durch Corona bietet das Fraunhofer Institut in seinem Blog "Coronavirus – First-Science-KIT: Blogreihe zum Corona Krisenmanagement"