Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz

Auswirkungen auf die Betroffenen

Die Auswirkungen auf die Opfer von sexueller Belästigung sind naturgemäß recht unterschiedlich. Während einige selbstbewusst mit solchen Belästigungen umgehen und sich direkt zur Wehr setzen, trauen sich andere dies nicht zu. Vielmehr empfinden sie die Übergriffe als erniedrigend und als Beeinträchtigung ihres Selbstwertgefühls. Am häufigsten werden die Verletzung der Würde und die Diskriminierung aufgrund des Geschlechts als Folgen sexueller Belästigung benannt (Studie der Hans-Böckler-Stiftung von 2017). Zudem mindert sie laut den Ergebnissen die Arbeitsleistung und wirkt gesundheitsschädigend.

Gesundheitliche Folgen

Die gesundheitlichen Folgen können dramatisch sein. Die Belastungen sind in etwa einem Mobbingangriff oder Bossingangriff (Bossing = Mobbing durch den Vorgesetzten) vergleichbar. Das bedeutet, dass neben psychischen Problemen wie Schlafstörungen und Depressionen bis hin zu Suizidgedanken auch körperliche Folgen, meistens psychosomatischer Art, eintreten können. Dazu gehören beispielsweise Kopf- und Magenschmerzen, aber auch Rückenschmerzen oder Bluthochdruck. Diese Folgen sind neben den Bestimmungen des AGG ein weiterer Grund, warum Arbeitgeber verpflichtet sind, gegen sexuelle Übergriffe vorzugehen und diese nicht zu tolerieren. Die körperliche Unversehrtheit der Arbeitnehmer und die Vermeidung von psychischen Belastungen sowie gesundheitlichen Beeinträchtigungen durch die Arbeit gehören zu den gesetzlichen Aufgaben des Arbeitgebers.